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Eurowährung ist unverzichtbar

■ betr.: „Oskar schmeißt den Euro- Zeitplan um“, taz vom 13. 12. 95

Mit der Europäischen Währungsunion wird zunehmend Schindluder getrieben. Die Bevölkerung wird nicht aufgeklärt, sondern verwirrt. Leider hat sich ein populistischer Bazillus mittlerweile auch bei SPD-Politikern festgesetzt. Wer gegen das Europa- Geld polemisiert, kann sich des Beifalls am Stammtisch sicher sein.

Der Maastricht-Vertrag hat strenge Kriterien für den Eintritt in die Währungsunion aufgestellt. Ich bin dagegen, daß immer neue Hürden aufgebaut werden, um den Start in das gemeinsame Geld zu verschieben. Das Euro-Geld darf auch nicht vordergründig zum Sündenbock für politische Versäumnisse in der nationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik gemacht werden. Mehr Geld auszugeben, als eingenommen wird, ist auf Dauer keine tragfähige Politik.

Der Nationalismus beginnt zuerst in den Köpfen, dann in den Reden und schließlich in den Aktionen. Wer mit einem DM-Nationalismus Wahlkampf machen will, der ruft Geister auf den Plan, die er nicht mehr los wird. Haider und Le Pen sind Zeugen eines Versuches, das Rad der Geschichte wieder zurückzudrehen. Wir dürfen nicht zulassen, daß die „nationale Brille“ auch in Deutschland wieder aufgesetzt wird. Die europäische Einigung ist ein historisches Projekt, das nicht kurzfristigen Interessen geopfert werden darf. Jo Leinen, MdL,

Vorsitzender des Europaaus-

schusses, Saarbrücken

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