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: Der Welt größte Sportzeitung

„No sports“, sagte Winston Churchill. Und der wurde mit dieser Einstellung immerhin satte 91 Jahre alt. Kann also nicht so ganz verkehrt sein. Sport ist ein Riesengeschäft, weiß Sat.1-Moderator Reinhold Beckmann. Boxen, Tennis und Fußball-Bundesliga boomen, doch das Schielen nach Einschaltquoten und Werbepartnern reduziert die Berichterstattung im Fernsehen auf wenige Sportarten.

Die globale Vernetzung kennt diese Begrenzung nicht. Und auch keinen Zeitdruck oder Platzprobleme wie die Sportredakteure bei den Tageszeitungen. Im Internet wird alles angeboten, ob Badminton, Bumerang, Einradhockey, Kampfsportarten oder Tanzen, Tauchen und Wildwasserfahren. Hier findet jeder Informationen über seinen Lieblingssport. Unbekümmert von Mindestauflagenzahlen und einem Massengeschmack.

Der Computer ist zwar dumm, aber enorm fleißig und geduldig. Deshalb murrt er auch nicht, wenn er mit Statistiken, Fotos und nie enden wollenden Datenbanken gefüttert wird. Und so findet der Sportinteressierte im Internet nicht nur die verschiedensten Sportarten repräsentiert, sondern ihm stehen auch noch Hintergrundinformationen und Ergebnisdienste zur Verfügung, mit denen kein Lexikon der Welt mithalten kann. Und das alles liegt nur einen Klick mit der Maus entfernt ... wenn man die richtigen Netzadressen kennt, wo man all diese Informationen findet.

Wann spielt Schalke gegen Dortmund? Welche Spieler sind mit gelben Karten vorbelastet? Wie sieht die vereinsinterne Torschützenliste aus? Ergebnisse aus 32 Jahren Bundesliga? All das kann abgefragt werden. Und die Ligen des Frauenfußballs ebenfalls. Interessante Klettertouren in Australien? Geheimtips für Tauchabenteuer auf Hawaii? All das ist ebenso vertreten wie American Football in Deutschland, die europäischen Handball- Ligen, Inline-Skating oder die Marathon-Ergebnisse.

Jens Grabig hat in seinem Buch „Sport im Internet“ eine fundierte Fleißarbeit geleistet. Auf rund 130 Seiten sind für jeden computerisierten Sportler oder Sportbegeisterten von A bis Z die verfügbaren elektronischen Sportadressen kommentiert aufgelistet. Dabei sind einige wirkliche Schätze wie jene Datenbank in Portugal, in welcher 1.471 Sportarenen aus 113 Ländern, zum Großteil mit Fotos und direkten Verknüpfungen zu den Vereinen, aufgeführt werden. Wer sich über Anfahrtswege, Kartenbestellungen oder Unterkünfte zur Sommerolympiade in Atlanta informieren möchte, findet in dem Buch ebenso die Internet- Adressen wie für die Winterolympiade 1998 im japanischen Nagano oder die Sommerspiele zur Jahrtausendwende in Sydney. Kurt Nane Jürgensen

Jens Grabig: „Sport im Internet“, Sybex-Verlag, Düsseldorf, 135 Seiten, 19,80 DM