Übers Wasser laufen

■ Erstmals seit fünf Jahren findet das Eisvergnügen auf der Außenalster statt

Na also. Wie erwartet gab die Umweltbehörde gestern die Außenalster auch offiziell zum Schlittschuhfahren und Eishockeyspielen, Gassi gehen und Glühwein schleckern frei. Am kommenden Wochenende wird damit auf dem Binnengewässer erstmals seit Februar 1991 das große Eisvergnügen stattfinden: Mit Getränkeständen und Würstchenbuden en masse. Gefährliche Stellen – etwa unter Brücken – bleiben jedoch abgesperrt.

Gestern früh waren die UmweltbehördlerInnen ausgezogen, um zu prüfen, ob die anhaltende knackige Kälte in den vergangenen Tagen auch tatsächlich zu einer weiteren Eisbildung geführt hat. Das Alsterwasser fügte sich den Naturgesetzen und kann nun ganz cool genossen werden. Nach zahlreichen Bohrungen erkannten die Fachleute, daß die Eisdecke im Schnitt 15 Zentimeter dick sei und gaben den Startschuß zu Hamburgs größtem Massenauflauf seit fünf Jahren. Im Februar 1991 hatte der Budenzauber mehr als 250.000 Menschen aufs Eis gelockt. Anders als damals wird in den kommenden Tagen aber kein Schnee die SchlittschuhläuferInnen behindern: Fürs Wochenende erwarten die Meteorologen keine nennenswerten Schneefälle.

Ab heute erteilt die Umweltbehörde in ihrem Hauptquartier in der Billstraße 84 auch sogenannte Sondernutzungsgenehmigungen für alle, die beim Eisvergnügen mit einem Verkaufsstand präsent sein wollen. 15 Mark pro Quadratmeter sowie 45 bis 75 Mark für den Verkauf von Speisen und Getränken pro Tag sind im voraus – das Wetter könnte ja plötzlich kippen – zu entrichten. Die Umweltbehörde revanchiert sich für den Gebührensegen mit Hundertschaften von Müllcontainern: damit das Volksfest eine saubere Sache bleibt. mac