Notplätze für Kinder

■ Behörde garantiert für Unterbringung aller Kinder aus dem abgebrannten Kindertagesheim Wischmannstraße

Noch schwitzen Sozialbehörde und Kindergartenleitung über der Unterbringung von 140 Kindern aus Kattenesch, deren Kindertagesheim in der Wischmannstraße am 27. Dezember bis auf die Grundmauern niederbrannte. Zwar gibt es schon kurzfristige Lösungen: „Ab Montag bestehen Unterbringungsmöglichkeiten für alle Kinder, die auf einen Notfalldienst angewiesen sind“, versichert Holger Bruns-Kösters, der Sprecher der Sozialbehörde. Den betroffenen Eltern gehe ein Brief zu, der sie über die Unterbringung informiert. Doch an längerfristigen Lösungen arbeiten das Amt für Soziale Dienste, die Sozialbehörde, die Kindergartenleitung und die Elternsprecherin noch. Sie könnten frühestens am Freitag, vermutlich erst Anfang nächster Woche bekanntgegeben werden.

Dann wird es auch höchste Zeit. Mit dem Ende der Weihnachtsferien am Montag wollen die Eltern von 80 Hort- und 60 Kindergartenkindern dringend wissen, wohin die Kleinen kommen, wenn sie selbst zur Arbeit müssen. Denn ganz sicher steht der Notdienst erst für 40 von 60 Kindergartenkindern fest. Zwar zweifelt die Behörde nicht daran, daß für alle Kinder Behelfsräume gefunden werden – doch müssen die jeweiligen Träger vorher zustimmen. Als Ausweichmöglichkeit kommen vor allem Kirchengemeinden, das Schulzentrum Alfred Faust-Straße, die ehemalige Schule in der Theodor Billroth-Straße und das Gemeindezentrum Obervieland in Frage.

Wie lange Kinder, Eltern und Erzieherinnen mit einem Provisorium leben müssen, ist noch nicht abzusehen. „Wir rechnen erst in den nächsten zwei Wochen mit dem Sachverständigenbericht der Versicherung“, sagt Bruns-Kösters. Erst dann sei überhaupt abzusehen, welche Baumaßnahmen getroffen werden müßten. Im Höchstfall bestehe für das Gebäude eine gleitende Neuwertversicherung, die bis zu 2,8 Millionen Mark Schaden abdecke.

Ungeklärt ist bislang ebenfalls die Brandursache. „Die Ermittlungen der Kripo werden frühestens in zwei Wochen abgeschlossen“, sagt Polizeisprecher Paul Lapsien. Auch wenn es keine offensichtlichen Hinweise auf Brandstiftung gebe, könne die nicht ausgeschlossen werden. ede