Das Tourette-Syndrom

Bereits im 19. Jahrhundert beschrieb der französische Neurologe George Gilles de la Tourette das Krankheitsbild einer Patientin mit einer Vielzahl unwillkürlicher vokaler und körperlicher Äußerungen. Die Symptome des nach ihm benannten Tourette-Syndroms sind vielfältig: wiederholtes Augenzwinkern, Kopfschütteln, Schulterzucken, Räuspern, Hüsteln, Grunzen – in komplexeren Fällen gehören dazu auch das Berühren von Menschen und Dingen, das Äußern und Wiederholen von Wörtern, zum Teil aus dem skatologischen Bereich (Fäkalsprache). Das Äußern der Symptome geschieht bewußt, aber nicht willkürlich.

Die Krankheit beginnt meist im Kindesalter; sie betrifft wesentlich mehr Jungen als Mädchen. Als Ursache wird eine organische Störung im zentralen Nervensystem angenommen. Die Tic-Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber durch Psychopharmaka oder Antidepressiva beeinflußt werden.

In Hamburg hat sich eine ärztlich begleitete Selbsthilfegruppe für Betroffene und deren Angehörige gegründet. Die Gruppe trifft sich einmal monatlich in der KISS Barmbek; Termine können unter 631 11 10 erfragt werden. win