Gerechter studieren?

■ Beiträge statt Darlehen: BAFF statt BAfög ablösen

Mit der Bezeichnung Großvater des BAFF kommt Michael Daxner, Präsident der Universität Oldenburg ganz gut zurecht. Daxner setzt sich für den Bundesausbildungsförderungsfonds (BAFF) ein, einen Tendenzbeschluß von Bündnis 90/Die Grünen vom Dezember letzten Jahres. Als Alternative zum derzeitigen BAföG könne der Fonds, referierte Daschner gestern in einer Veranstaltung der grünen Bürgerschaftsfraktion mit dem wuchtigen Titel „Studium und Gerechtigkeit“, soziale Härten für StudienabsolventInnen am ehesten abfedern. Im Unterschied zum gegenwärtigen Förderungsmodell, einem „individuellen Kreditvertrag“, sieht der BAFF vor, daß geförderte StudentInnen die in Anspruch genommene Summe – im Höchstfall 72.000 Mark, in Beiträgen von fünf Prozent zurückzahlen. Laufzeit: 25 Jahre ab dem Examen; in Härtefällen, etwa bei Erwerbslosigkeit oder Kindererziehung, entfällt der Beitragssatz ganz. Elternunabhängige Förderung heißt das Zauberwort. Denn nicht das Einkommen der Eltern soll entscheidend sein für den späteren Lebenweg der Kinder: Wer studieren will, soll das selbst entscheiden können – ob die Eltern aus sogenannten bildungsfernen Schichten kommen oder Millionäre sind. 1.050 Mark wurden als Fördersumme festgesetzt, Wohngeld gibt's extra; über maximal 16 Semester würde der Fonds Leistungen gewähren. Lange genug, um ein Studium zu ermöglichen, das nicht bloß geradewegs zu einem Diplom oder Magisterabschluß führt, sondern zu einem qualitativen „Bildungsüberschuß“, wie es Hermann Kuhn (Grüne) in der gestrigen Sitzung nannte.

Zurückzahlen sollen die HochschulabsolventInnen aber in der Regel schon die erhaltenen Leistungen, darin unterscheidet sich der BAFF prinzipiell nicht vom BAföG-Konzept von Bildungsminister Rüttgers. Denn, so Daxner, „Akademiker verdoppeln ab dem 45. Lebensjahr ihr Einkommen“. Eine soziale Ungerechtigkeit, die durch die solidarische Wiederauffüllung des Fonds durch die privilegierten AkademikerInnen kompensiert werden soll. „Die Erbschaftsgeneration muß vorzahlen“, fordert Daxner von den Studierenden. „Die nächste Generation wird es schlechter haben. Mu