Dem milners trern
Oj, wifil jorn senen farforn,
wen ich bin a milner ot o do.
Di rejdr drejn sich, di jorn gejn sich,
ich bin schojn alt un grajs un gro.
's is teg farhanen, 'ch tu mir dermonen,
'ch hob wojl gehot a schtikl glik.
Di rejdr drejn sich, di jorn gejn sich,
kejn entwer is nit do tsurik.
Fun glik fartribn bin ich geblibn
on wajb, on kint ot do alejn.
Di rejdr drejn sich, di jorn gejn sich
un elent bin ich wi a schtejn.
'ch hob gehert sogn, me wel mich farjogn
arojs fun dorf un fun der mil.
Di rejdr drejn sich, die jorn gejn sich
oj, on an ek un on a tsil.
Wu wel i wojnen? Wer wet mich schojnen?
Ich bin schojn alt, ich bin schojn mid.
Di rejdr drehen sich, di jorn gejn sich,
un ojch mit sej gejt ojs der jid.
Mark Warschawsky
milner – Müller
trern – Tränen
senen farforn – sind vergangen
ot o do – hier im Ort
di jorn gejn sich – die Jahre vergehen
's is teg farhanen – es gab Tage
dermonen – erinnern
entwer – Antwort
fun glik fartribn – vom Glück verlassen
arojs – heraus, weg
ek – Ende
un ojch mit sej gejt ojs der jid – und mit ihnen
vergeht auch der Jude
Quelle: Lin Jaldati: Jiddische Lieder, LP, Amiga