Israeli beschießt Schüler

■ Rundfunk berichtet widersprüchlich über Schüsse auf junge Palästinenser

Tel Aviv/Jerusalem (taz/AP) – Ein jüdischer Siedler hat laut einem Bericht des israelischen Rundfunks gestern auf eine Gruppe palästinensischer Schüler geschossen und einen 16jährigen lebensgefährlich verletzt. Nach vom Rundfunk am Nachmittag zitierten Angaben der israelischen Armee griff der Autofahrer zur Waffe, als die Jugendlichen in der Nähe einer Schule bei dem palästinensischen Dorfes Sawijeh im Westjordanland seinen Wagen mit Steinen bewarfen.

Ein arabischer Augenzeuge sagte laut Rundfunk, der Mann sei nach den Schüssen geflohen. Der in den Rücken geschossene Jassir Snowbar wurde in das Rafidijeh- Krankenhaus von Nablus gebracht. Nach einer lebensrettenden Operation befand sich der Schüler in einem zufriedenstellenden Zustand, wie aus Klinikkreisen verlautete. In ersten Radioberichten hatte es geheißen, der Siedler habe mehrere Schüler getötet und verletzt, später wurde diese Version dementiert.

Am Abend meldete dann der israelische Rundfunk unter Berufung auf die israelische Armee, zwar sei möglicherweise ein palästinensischer Schüler durch einen Israeli verletzt worden, eine Schülergruppe sei jedoch nicht beschossen worden. Laut den israelischen Militärs soll die palästinensische Polizei dies bestätigt haben. awo