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Unbekanntes Rheuma

■ Bremer Rheuma-Zentrum feiert zehnjähriges

„Am Rheuma stirbt man nicht!“, heißt es im Volksmund. Im Prinzip sei das auch richtig, meint Dr. Ulrich Botzenhardt, Chefarzt des Bremer Rheumazentrums, aber Rheuma sei sehr wohl eine ernstzunehmende Krankheit. Um Betroffenen besser helfen zu können, wurde vor zehn Jahren im Rotes Kreuz-Krankenhaus in Bremen das Rheumazentrum eingerichtet, in dem die internistische, operative und krankengymnastische Abteilung mit dem Akutkrankenhaus zusammenarbeiten.

JedeR zwanzigste Deutsche, allein ungefähr 30.000 in Bremen, leiden unter Rheuma. Aber hinter diesem Wort verstecken sich etwa 400 verschiedene Krankheiten, von Verschleißerscheinungen der Gelenke bis zu entzündlichen Krankheiten wie Arthritis, „alles, was am Bewegungsapparat weh tut“, so Dr. Botzenhardt. Der Verlauf der Krankheiten kann heute relativ gut durch Medikamente beeinflußt werden.

Die Ursachen besonders für entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind jedoch noch immer weitgehend unbekannt. Einerseits eine vererbbare Veranlagung, andererseits Infektionskrankheiten, die das Rheuma auslösen können, sind wahrscheinlich entscheidend. Vielleicht ergibt sich hieraus auch die Möglichkeit einer prophylaktischen Impfung gegen Rheuma, hofft Botzenhardt. Auch über genetische Manipulationsmöglichkeiten wird in Fachkreisen diskutiert. Bis dahin bleibt der vorbeugende Ratschlag gültig, den Dr. Romberg Hoos, Chefarzt für operative Rheumatologie im Bremer Rheumazentrum, auf die einfache Formel bringt: „Nicht zu schwer werden und viel Bewegung!“

Anläßlich des zehnjährigen Jubiläums des Rheumazentrums fand gestern ein Festakt mit Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer statt. Am Samstag, den 17.2., stehen Rheumaspezialisten ab 12.30 Uhr im Marriott-Hotel Betroffenen im persönlichen Gespräch Rede und Antwort – Eintritt frei. bik

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