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Keine Entwaffnung

■ Innensenator dementiert Sparmaßnahmen

Alles Quatsch? Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) hat gestern einen Bericht des „Hamburger Abendblatts“ dementiert, wonach die Innenbehörde aus Gründen der Sparsamkeit die Maschinenpistolen aus den Peterwagen abziehen sowie InnendienstbeamtInnen nicht mehr mit einer Dienstwaffe ausstatten will. Wrocklage: „Es wird keine Entscheidung geben, die die Schlagkraft der Polizei gefährdet. Insbesondere kommt ein Abzug der Maschinenpistolen von Funkstreifenwagen nicht in Frage.“

Auch die Entwaffnung von InnendienstbeamtInnen werde nicht erwogen. Es sei nur innerhalb der Polizeiführung diskutiert worden, ob aufgrund der notwendigen Rotstiftmaßnahmen nicht auf eine aufwendige Schießausbildung und das ständige Schießtraining für InnendienstbeamtInnen verzichtet werden könne. Wrocklage: „Ob dies geschieht, bleibt nach sorgfältiger Prüfung der Behördenleitung vorbehalten.“

Das Abendblatt hatte gestern berichtet, daß die Polizeiführung zur Kostendämpfung eine umfassende Entwaffnung der Polizei anstrebe. Demnach sollten Polizisten, die überwiegend vom Schreibtisch aus ermitteln, ihre 1000 Mark teuren „Sig-Sauer“-Pistolen in der Waffenkammer abgeben. Nur für Außendiensteinsätze sollten diese BeamtInnen dann wieder bewaffnet werden, wie es die Dienstvorschrift vorsieht. Mehrere PolizistInnen hatten diesen Plan in dem SpringerBlatt als Schildbürgerstreich gegeißelt, weil die Effektivität der Polizei eingeschränkt und der Spareffekt durch die dadurch entstehende Bürokratie aufgefressen würde. Ein Polizist: „Der Verwaltungsaufwand würde keine Ende nehmen.“

Kai von Appen

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