: Lokalkoloratur
Die Medienstadt Hamburg hat ein neues Medium. Zwar noch nicht etabliert, aber schon mit „Kult-Status“. Das behauptet zumindest die Werbeagentur, wenn sie von der Knix-Szene-Card spricht, in Wahrheit einem neuen Werbeträger, der fortan unentgeltlich in 210 Szene-Locations zu bekommen ist. Zur Szene-Location kann unversehens die eigene Lieblingskneipe mutieren, wenn auf dem Weg zum Klo plötzlich das Knix-Display hängt. Was ist Knix? Was will Knix uns sagen? „Knix sind funkelnagelneue szene cards im trendigen Kreditkartenformat zum Aufklappen“, aha. Aufgeklappt ist das ein 1.280 Quadratzentimeter großes Blatt, auf dem beispielsweise eine Zigarettenfirma ihr ökologisches Image mittels hübscher Orca-Wale aufpoliert. Medienkritisch betrachtet also ein desperater Versuch, den Übersättigten und Gelangweilten die Segnungen der Werbung „below the line“ doch noch unterzujubeln. jes
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
