■ Soundcheck
: Hehört: Moloko

Gehört: Moloko. What the Fuck ist Trip Hop? Eine Frage, die schon beim „Lounge Boat inside out“ im August letzten Jahres auf dem Treujanischen Schiff nicht eindeutig beantwortet werden konnte. Ähnlich schwer tut man sich bei dem Versuch, Moloko irgendwo zuzuordnen. Der quirlige Mix aus HipHop, Atomic- oder P-Funk mit einem Häppchen Jungle und jazzy Vibes ist, da sind sich die Kritiker einig, fucking good. Glückliche Gesichter dann auch im rappelvollen Mojo. In 70 Minuten brachten Rósín Murphy und ihr Boyfriend Mark Bradon vorwiegend ihr Debüt-Album auf die Bühne, auf der die Irin sich gleich heimisch fühlte: „Hier flippen die Leute noch richtig aus.“

Die „Crowd“ wußte warum: Der von Baß, Gitarre und Drums unterstützte Act kam auch außerhalb des Studios sauber rüber. Do You Like My Tight Sweater ist für Rósín „ein Fun-Produkt aus Langeweile und hat mit der gleichnamigen Milch im Clockwork Orange von Burgess eigentlich nichts zu tun.“ Just for fun nahm Murphy dann auch mal eine Gesangsstunde. Da sie das jedoch eher aus dem Gleichgewicht brachte, steht die nächste noch aus. Mit ihrem klaren Gespür für Musik und einer ebensolchen Stimme kann sie sich damit auch Zeit lassen. Unklar ist indes noch, wie der Sound nun heißen soll. „Trip Hop“, kontert Mark, ist es jedenfalls nicht. „Eher Flip Flop. Wie im TV, wo man zum nächsten Channel flippt und auch nicht weiß, was die Zukunft bringt.“ Hoffentlich den einen oder anderen flippigen Milch-Mix!

Anneli Dierks/Foto: jms