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■ QuerspalteSchröder gegen Schröder

Mensch Schröder, schon die dritte Ehe vermasselt. Was ist los? Hat Hillu einmal zuviel von Oskar geschwärmt? Hat sie vielleicht auf dem Opernball, der ja laut Deiner Aussage „nicht unwitzig“ war, an den falschen Stellen gelacht? Wir wissen es nicht, würden es aber gerne.

Ich meine, schau Dir Charles und Diana an. Die versetzen mit ihrer Trennung von Tisch und Bett ein ganzes Land monatelang in fiebrige Erregung, verkaufen Berge von Zeitungen und Büchern und treiben die Einschaltquoten in schwindelerregende Höhen mit ihren TV-Interviews. Und Du, Schröder? Du verpaßt Deiner Staatskanzlei einen Maulkorb, läßt sie gerade mal drei mickrige Zeilen absondern. „Zu den Beweggründen wird es keine Interviews und Erklärungen geben.“ Nee Mann, so wird das nix mit dem Populismus. So eine Scheidung muß doch medienwirksam durchgekaut werden.

Du könntest zum Beispiel Deine Ex so richtig schön als „Niedersachsen Biest“ aufbauen. Schieb ihr einfach alles in die Schuhe, was Du so in den letzten Jahren verbockt hast. Waffenexportgeschäfte, Auto-Gipfel, Asylkompromiß, Arschkriecherei bei Industriekapitänen – alles ihre Schuld. Du warst ihr einfach hörig, verhängnisvolle Begierde oder so. Nachdem Du als notorischer Querulant nicht mehr so gut ankommst, klappt es vielleicht mit der Opferrolle. Aber Obacht, Schröder! Du mußt schnell sein. Hiltrud könnte nämlich die gleiche Idee haben.

Und, machen wir uns nichts vor, sie sieht besser aus als Du, kommt im Fernsehen viel lockerer und charmanter rüber und engagiert sich jetzt schon für den Tierschutz und für Kinder aus Tschernobyl. Tiere und Kinder sind popularitätsmäßig kaum zu schlagen. Wenn sie jetzt noch ein Buch schreibt oder selbst in die Politik geht... Nicht auszudenken.

Also, Schröder, tu was, mach auf Opfer! Die Genossen würden Dich bemitleiden und vielleicht sogar wieder lieben und Ferdinand Piech würde Dir endlich das von Dir so ersehnte „Du“ anbieten. Danach kannst Du Dir dann die vierte Frau suchen. Karl Wegmann

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