Hausfrau im Höhenflug

■ Sönke Wortmanns neue Komödie: auf bewährte Weise witzig

Die Vorlage: ein Roman von Hera Lind; der Regisseur: Sönke Wortmann; der Produzent: Bernd Eichinger. Da läßt sich schon einiges erahnen! Doch hiermit nicht genug, denn vor der Kamera spielen: Veronika Ferres in der Hauptrolle, Joachim Król, Thomas Heinze, Liselotte Pulver, Heiner Lauterbach und viele, viele andere. Die Special Guests: Esther Schweins, Til Schweiger, Arabella Kiesbauer, Nele Müller-Stöfen und wieder viele, viele andere. Allein unter Frauen, Schtonk, Ein Mann für jede Tonart, Der bewegte Mann und viele, viele andere deutsche Kinofilme sowie Fernsehspiele und TV-Serien lassen grüßen! Somit ist eigentlich schon klar: Das Superweib ist ein Fest der Komödianten!

Doch nicht nur aufgrund der Besetzung und des Stabs fügt der Film sich nahtlos in die Tradition des nicht mehr ganz so „Neuen Deutschen Lustspiels“. Hierfür sorgt vor allem die Handlung: Junge, schöne Ehefrau wird von bösem Macho-Ehemann vernachlässigt und betrogen. Durch höchst realistische Zufälle kommt es zum Scheidungsantrag, und Frau schreibt für süßen Anwalt ihre Leidensgeschichte auf. Durch weiterhin äußerst plausible Verwicklungen wird die Geschichte zum Bestseller, durch den Frau und Mann über Umwege zueinander finden. Am Ende fließen Tränen der Freude, der Rührung und der Enttäuschung.

Daneben darf in so einem Film natürlich die Situationskomik nicht fehlen: Die Alten im Rentnercafé haben einen der coolsten Ghetto-Blaster aller Zeiten, die Besucherinnen der Autorinnenlesung entsprechen den fiesesten Klischees, die Hotel-Rezeptionistin hamburgert derart, daß einem fast die Ohren abfliegen, und Kinder düsen auf ihren Mountainbikes mit rund hundert Sachen durch die Gegend.

So bietet Das Superweib genau das, was man von einem solchen Film-Team erwartet: fröhliche, kurzweilige und typisch deutsche Unterhaltung mit wenig Sinn und ein bißchen Verstand.

Nele-Marie Brüdgam Gloria, Grindel, Hansa-Filmstudios, Oase, Savoy