Pankower Sargprozession

■ Protest gegen Projektetod

Mit einer Sargprozession zum Pankower Rathaus protestierten gestern nachmittag die MitarbeiterInnen bezirklicher Frauen-, Sozial- und Jugendprojekte gegen deren Tod auf Raten. Unmittelbar vor der Sitzung der Pankower Bezirksverordnetenversammlung wollten sie darauf aufmerksam machen, daß die Sparpolitik der Großen Koalition „den Großteil der Ostprojekte den Garaus macht“, wie es ein Sprecher von „Spielraum Pankow“ gegenüber der taz formulierte.

Die Projekte seien durch die zehnprozentige Pauschalkürzung im Haushalt, die Kürzungen im Haushalt des Bezirks und das Auslaufen der früheren Stellen aus AB-Maßnahmen und jetzigen Stellen mit Lohnkostenzuschuß gleich dreifach betroffen. Deshalb seien die Projekte größtenteils zum Tode verurteilt.

„Wenn gespart werden muß, dann bei Prestigeobjekten und in der Verwaltung“, fordern die im „Pankebund“ zusammengeschlossenen freien Träger. Im „Spielraum Pankow“ müssen 9 von 13 MitarbeiterInnen entlassen werden, im Frauenzentrum „Paula Panke“ ist die Mädchenarbeit und die Finanzierung der eben erst erkämpften Zufluchtswohnung gefährdet. Beim Pankower Kinderbauernhof können statt bisher neun nur noch zwei Leute beschäftigt werden. Der besonders skurile Spareffekt: Die Tiere werden zwar weiter gefüttert, aber die Kinder können nicht mehr betreut werden. usche