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Offener Kanal aus dem Umland

■ Radio- und Fernsehbetrieb beginnt im Mai von fünf Standorten aus beginnen

Nicht nur aus Bremen, auch aus Bremens Umland sendet demnächst ein „Offener Kanal“ Radio und Fernsehen. Fünf Umland-Initiativen hatten sich Anfang 95 um eine Modellprojekt-Lizenz bei der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) beworben. Jetzt hat die NLM grünes Licht gegeben. Bereits ab Mai will die Trägergemeinschaft „Offener Kanal Umland der Stadt Bremen“ in Achim, Delmenhorst, Ganderkesee, Liliental und Stuhr die Arbeit beginnen.

„Das System ist dezentral“, meint Siegfried Koenen vom O.K. in Delmenhorst. An allen fünf Standorten werden Büro- und Sichträume sowie Schneideplätze eingerichtet. Das macht das Vorhaben teuer. Gleichzeitig sind die Offenen Kanäle aber gesetzlich verpflichtet, ihr Programm ohne Werbeeinnahmen und Sponsoring auf die Beine zu stellen. Beim „Offenen Kanal Umland der Stadt Bremen“ sieht die Finanzierung bisher folgendermaßen aus: Mit 600.000 Mark der NLM können zwei Hörfunk- und drei Videoschnittplätze sowie ein mobiles Fernsehstudio inclusive Schnittplätze eingerichtet werden. Der Jahresetat für 1996 wurde auf 320.000 Mark veranschlagt. Davon übernimmt die NLM 246.000 Mark. Der Rest wird durch Eigenleistungen der Initiativen und der Kommunen zusammengebracht. „Um Büro- und Ausleihzeiten zu gewährleisten, werden wir auf ehrenamtliche Arbeit angewiesen sein“, meint Koenen.

Wer glaubt, Kamerateam und Rundfunkjournalisten zum Lokaltermin bei den einzelnen Studios ordern zu können, hat weit gefehlt, denn: „Sinn der Übung ist, daß die Leute selbst produzieren“, stellt Koenen klar. Der Umgang mit Schneide- und Tonbandgeräten soll in Kleingruppen geübt werden. Die beiden Medienassistenten, Nicole Maillard und Siegfried Becker, übernehmen die Beantwortung der fachlichen Fragen.

Zur Entleihe von Geräten, zur Buchung von Schnittplätzen oder zur Vertonung von Beiträgen werden Nutzerkarteien eingerichtet. Die Vergabe funktioniert letztendlich nach dem „Schlangeprinzip“: Wer zuerst kommt, produziert zuerst.

Als Sendeplatz sind die „Niedersächsischen Fenster“ auf der Kabel- und Radiofrequenz des O.K. Bremen vorgesehen. Die Fernsehsendungen sollen also jeweils montags von 17:00 bis 21:00 Uhr (Wiederholungen von 0:00 bis 4:00 Uhr sowie dienstags von 10:00 bis 19:00 Uhr) ausgestrahlt werden, das Radioprogramm montags von 14:00 bis 19:00 Uhr. „Die Sendezeiten werden aber variabel sein“, meint Koenen. „Wir verfügen über ein mobiles Livestudio – aktuelle Präsenz vor Ort geht vor“. bg

Weitere Informationen bei der VHS Delmenhorst, Tel.: 04221/992459 oder 992463.

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