Scherf provoziert Eklat

■ Amts-Interna über Grünen ausgeplaudert

Bürgermeister Henning Scherf hat gestern in der Bürgerschaft einen Eklat provoziert. In der Debatte um einen Mißbilligungsantrag, den Grüne und AfB gegen die Bildungs- und Kutursenatorin Bringfriede Kahrs eingebracht hatten, hat Scherf offensichtlich Personal-Interna aus seiner Zeit als Bildungssenator ausgeplaudert. Scherf hatte seine Intimkenntnisse in einem kleinen verbalen Schlagabtausch vom Rednerpult weg gegen den früheren Schulleiter und jetzigen Grünen-Abgeordneten Helmut Zachau verwendet. Eine eklatante Verletzung der Fürsorgepflicht, finden die Grünen, die von Scherf eine öffentliche Entschuldigung verlangen wollen. Zachau: „Ich werde die Angelegenheit meinem Anwalt übergeben.“

Scherf hatte den letzten Redebeitrag der Debatte gehalten. Zuvor hatte Zachau die Bildungssenatorin wegen ihrer Haushaltspolitik heftig angegangen. Nun warf Scherf ihm vor, er, Zachau, sei als einer bekannt, der auf der einen Seite den Protest auf der Straße für neue Lehrerstellen organisiere, auf der anderen dann den fehlenden Sparwillen in der Behörde kritisiere. Zwischenbemerkung Zachau: Er sei fünf Jahre lang in einer Schulleitung tätig gewesen und nicht auf der Straße. Replik Scherf, weiß um die Nase: Er kenne Zachaus Wirken gegenüber dessen Kollegen, der habe die „bis ins Krankenhaus verfolgt“. Die Grünen-Fraktion war offensichtlich so perplex, daß sie erst nach Ende der Debatte reagieren konnte. Heute wollen sie in der Bürgerschaft Scherf zu einer Entschuldigung auffordern. J.G.