Lokalkoloratur

Der Frühling ist, so weiß es der Kalender, eingetroffen, die Tage werden wieder länger, vereinzelte Sonnenstrahlen wärmen schüchtern das Herz, und die gefiederten Freunde versammeln sich zur allmorgendlichen Gesangsstunde. Jedoch: Mindestens einer fehlt im Konzert. Ausgerechnet der Vogel des Jahres 1996 hat sich in Hamburg so rar gemacht, daß der Naturschutzbund (Nabu) nach dem Kiebitz jetzt per Suchmeldung fahnden läßt. Vor drei Jahren wurde der kregle Schöpfchenträger noch in Schnelsen, Niendorf und Eidelstedt gesichtet, für 1995, klagt der Nabu, „ist nicht bekannt, ob im Bezirk Eimsbüttel überhaupt noch ein Paar gebrütet hat“. Die NaturschützerInnen bitten daher um Hinweise: Wer den in Hamburg auf einem „stark gefährdeten“ Rote-Listenplatz geführten seltenen Vogel im Bezirk Eimsbüttel gesehen hat, teile das unter der Telefonnummer 040/49 53 29 mit. Der Steckbrief: taubengroß, Federbüschel am Hinterkopf, schwarzweiße Flügel. Das Männchen ist durch sein auffälliges Betragen derzeit besonders leicht zu identifizieren: Im Fluge geräuschvoll „wuchtelnd“ markiert es sein Revier und läßt dabei laut und leicht näselnd seinen Balzruf ertönen. Das für diejenigen, die Kiebitze nur vom Skatspielen kennen. bit