Tanz den Gagarin

■ Bremens neueste Disse: „Sputnik“ bietet Crossover statt Techno / Eröffnung heute abend

Der Techno-„Tunnel“ ist tot, es lebe das „Sputnik“. Getanzt wird ab heute im Herdentorsteinweg 38 unter neuem Namen und einem „Mischkonzept“, wie André Szigethy (Agentur „Interzone“), neben Rolf Ahlers („Capri Bar“) und Michael Pietsch („Wehrschloss“) Mitgeschäftsführer, die neue Strategie in der umgemodelten Discothek beschreibt. Gestern hatten die Räume noch Baustellencharakter; ganze zwei Wochen standen für den Umbau zur Verfügung. Neben der „Cosmic Dancehall“ soll eine „Gagarin“ getaufte Bar und, „weil man nicht immer was auf die Ohren bekommen will“, ein „Shuttle-Room“ für Entspannung aller Art sorgen. Ausschließlich Bar-Betrieb soll immer sonntags herrschen, bei freiem Eintritt.

Szighety war schlicht „gelangweilt“ von den Bremer-Event-Adressen und der „typischen Bremer Separierung“ des Publikums. Deshalb ist jetzt theoretisch alles möglich: HipHop, Guitar Core, Underground, Techno, Brit Pop – sogar Hippie Techno ist angesagt: Räucherstäbchen werden gestellt. „Developing by doing“, nennt Szigethy das. Angesprochen werden mit dem neuen Konzept sollen Kids von 17 genauso wie 35-40jährige, mit „live und Disse“. Und dem Chill Out-Raum mit den fluoreszierenden Pflanzen. Hier soll man sich „mit seiner Süßen“ (Szighety) und einem netten Drink zurückziehen können. Eine freigelegte Aussparung in der Decke läßt Blicke vom „Shuttle-Room“ auf die Tanzfläche zu. Wer virtuelle Zärtlichkeit bevorzugt, wird sich, später einmal, am „Cyber Café“ erfreuen.

Daß sie unter „besonderer Beobachtung“ der Behörden stehen, habe man den „Sputnik“-Betreibern schon klargemacht. Zu „Tunnel“-Zeiten habe es Razzien gegeben, Drogen seien gefunden worden. Darunter habe der Ruf gelitten, „manche Kids trauten sich nicht mehr her“, sagt Szighety.

Mehr als gute Nachbarschaft soll mit dem benachbarten „Filmstudio“ gehalten werden. Dort macht sich derzeit der Künstler Joachim Pohlenk Gedanken um die Umgestaltung des angestaubten Kino-Eingangs und -Foyers. Nach dem Umbau wird – in Zusammenarbeit mit dem „Sputnik“ – zur festlichen Eröffnung geladen. Mu

Eröffnung heute, 22 Uhr