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Größere Grillwiese

■ Pack' die Badehose ein: Das Kaifu bekommt 1000 Quadratmeter mehr Liegefläche Von Sonja Schmitt

Dicht an dicht liegen an heißen Tagen die eingecremten Körper in der Sonne. Eine bekannte Sommerszene im Kaifu, dem Regional- und Kombibad am Kaiser-Friedrich-Ufer, das nun seine Liegefläche um rund 1000 Quadratmeter erweitert. Ein baufälliger Flachbau, der am Weidenstieg an das Bad grenzte, wurde Anfang des Jahres abgerissen. Die Bäderland AG, Betreiberin der Hamburger Bäder, hat das Gelände, das zur Zeit noch eine öde Baustelle ist, erstmal für die nächsten zehn Jahre von der Stadt gemietet.

Insgesamt hat das Kaifu 15.000 Quadratmeter Liegefläche, auf denen sich an Spitzentagen bis zu 6000 Badegäste tummeln. „Man fühlt sich eher wie am Strand von Marbella“, hat schon mancher Kaifu-Besucher bei solcher Gelegenheit gestöhnt. Etwas Geduld müssen die Badegäste noch haben, denn wegen des langen Frostes haben sich die Rasen- und Buschpflanzungen auf der neuen Wiese verzögert. An eine Nutzung ist frühestens im Hochsommer zu denken. Dann werden die Sonnenbadenden durch allerlei Büsche vor den Blicken von Straßenpassanten geschützt sein.

Die Freibäder, auch das Kaifu, werden am 2. Mai wieder geöffnet. Ob und wie aber die Eintrittspreise in den Frei- und Kombibädern in diesem Jahr steigen werden, ist noch nicht entschieden. Bisher zahlen Erwachsene ab 9 Uhr morgens 5,50 Mark, Kinder 2,80 Mark pro Besuch. Für FrühaufsteherInnen kostet das Badevergnügen immerhin noch 4,30 beziehungsweise 2,20 Mark.

Früher fühlten sich AnwohnerInnen im Hochsommer oft belästigt, wenn die Nachtschwärmer zuhauf über den Zaun kletterten, um sich im kalten Wasser abzukühlen oder am Beckenrand Gartenparties zu feiern. „An schönen Tagen hatten wir nachts hunderte von Badegästen“, erzählt der Betriebsleiter des Kaifu, Herbert Malchau, „und die haben sich nicht alle schön benommen, randaliert, gelärmt und ihren Müll liegengelassen.“ Mit dem nächtlichen Spaß soll es nach Malchaus Worten nun vorbei sein. Des Nachts schleicht ein Wachmann mit Hund über das Gelände, nach besonders heißen Tagen sogar zwei. Das kostet die Bäderland AG pro Saison 40.000 Mark. Malchau ist optimistisch: „Auf die Art haben wir mit ungebetenen Gästen keine Probleme mehr.“

Die Polizei zeigt sich über den Wachdienst erfreut. Wenn die Bäderland AG selbst für Ruhe und Ordnung auf dem Gelände sorgt, muß sie sich nur noch um Falschparker rund ums Kaifu kümmern. Aber davon gibt es nicht viele. Die meisten Eimsbüttler Badegäste kommen per Fahrrad oder zu Fuß.

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