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KommentarBarfußpolitiker

■ Die CDU kann sich prima profilieren

Die Bremer CDU kann sich über einen warmen Frühling freuen: Was die SPD-Bildungssenatorin zum Doppelhaushalt 1996/97 vorgelegt hat, das eröffnet den ChristdemokratInnen die Möglichkeit, sich prima gegen den Koalitionspartner SPD zu profilieren. Die Große Koalition, ein Einheitsbrei, der die Stadt mit Lähmung überzieht – ach was! Das Motto der nächsten Monate lautet: Haut die Kahrs! Alle sparen, nur die im Bildungsressort sind zu doof dazu! Und das beste: Die SPD wird sich kaum wehren können.

Bei diesem politischen Spielchen stehen sich nämlich zwei etwas unterschiedlich ausgerüstete Mannschaften gegenüber. Während die CDU auf Stollenschuhen kickt, müssen die Sozis barfuß spielen. Die Begründung ist ziemlich simpel. Das Bildungsressort ist chronisch ineffektiv und desorganisiert. Das regelmäßige Versetzungs-chaos zu Schuljahresbeginn wird nun beim Haushalt wiederholt. Die SPD hätte das Ressort zu Beginn der Großen Koalition an die CDU abtreten können. Sie hat es nicht getan. Der Skandal soll lieber in den eigenen Reihen verhandelt werden, statt dem Koalitionspartner Munition frei Haus zu liefern, denn: Der Bildungssenator, von dem Bringfriede Kahrs das marode Ressort geerbt hat, hieß Henning Scherf, und sein Staatsrat hieß damals genauso, wie er heute noch heißt, Reinhard Hoffmann. Die das Chaos vererbten, organisieren jetzt das Rathaus. Die CDU kann sich freuen. Jochen Grabler

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