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Editorial

Editorial

Siebzehn Jahre, was ist das schon? Keine Pubertätspickel mehr, aber noch nicht unterm Helm in Bosnien „deutsche Interessen“ (Klaus Kinkel) verteidigen dürfen.

Siebzehn Jahre, das ist: Kein Wahlrecht, aber schon das eigene Girokonto mit Homebanking.

Siebzehn Jahre, das ist auch wichtig für den deutschen Schlager: Blondes Haar, nicht wahr? Und vor allem, wie Peggy March süßlich sang: In dem Alter hat man noch Träume!

Wir zum Beispiel hatten den: Einmal nicht den Textmenschen die Zeitung zu überlassen; einmal das Blatt Chronisten zu übergeben, die uns einen ganz eigenen Blick auf die Welt ermöglichen. Zeichnern also, die sich – wenn überhaupt – mit wenigen Worten begnügen und ansonsten das aktuelle Tagesgeschehen mit feinem, bösem oder verhuschtem Strich zurechtbürsten.

Heute hat die taz Geburtstag, ihren siebzehnten.

Wie der gefeiert wird? Sie halten das Geschenk in den Händen – die Karikaturen-taz! Cartoons, Comics, Strips... von der ersten bis zur letzten Seite.

Diese Ausgabe ist auch ein Dankeschön: an die LeserInnen und AbonnentInnen, an die Mitglieder der taz-Genossenschaft und all die andern, die das Projekt Tageszeitung immer knapp über Wasser gehalten haben.

Aber was ist schon ein Traum ohne jene, die ihn wahr machen? Die Resonanz bei den Zeichnern und -innen war einfach zauberhaft. Sie reagierten auf die Idee begeistert und hatten Lust, bei diesem einmaligen Experiment mitzustricheln. Denn das gab's noch nie, weder bei einer Tageszeitung noch bei einem Magazin: daß Karikaturen Artikel verdrängen, daß Gedichte von Satirikern Kommentare ersetzen, daß Zeichnungen zu Fernsehtips werden und und und. Gut 20 KarikaturistInnen saßen in der Berliner Zentrale als Redakteure, 40 weitere aus dem In- und Ausland schickten ihre Arbeiten per Fax.

Wie das taz-Karikaturenexperiment schließlich abgelaufen ist, wie das Produkt, in dem Sie gerade blättern, zustande kam – das können Sie diesen Samstag in der taz als Reportage nachlesen und auch anschauen.

Auf weitere 17 aufregende Jahre taz

Arno Luik, Norbert Thomma

Links lesen, Rechts bekämpfen

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