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Junge Hunde

Man sollte vielleicht niemand zu heiß machen und den aufstrebenden Theatermachern nicht zuviel Last aufbürden, wenn man sagt, daß man die Jungen Hunde nicht verpassen sollte, weil man hier vielleicht die Theater-Größen der Zukunft sehen kann, (wie Kampnagel-Chef Res Bosshart es gestern bei der Präsentation tat). Aber vielleicht stimmt es ja dieses Jahr. Auf jeden Fall hat das inzwischen zum Festival mit reichem Beiprogramm aufgestiegene Sammelsurium der Low-Budget-Produktionen, das jedes Jahr im Mai auf Kampnagel stattfindet, Beachtung verdient.

Wie auch in der Vergangenheit wurden einige Hamburger Produktionen im Wettstreit mit jungen Produzenten aus Europa eingeladen, zu experimentieren. Die Produktionen dürften gerne „stottern“, so Bosshart weiter, Hauptsache, sie bemühen sich um eine eigene Sprache und haben Mut zum Risiko.

Die einzelnen, sehr unterschiedlichen Produktionen hier vorzustellen macht wenig Sinn, zumal für alles die prinzipielle Neugier eines Publikums gefragt ist, daß in Rechnung stellt, daß hier nur wenige Tausend Mark pro Gruppe zur Verfügung standen. Tanz, Sprechtheater, Performances, Körpertheater, ein musikalisches Kammerspiel und Mischformen aus allem werden zur Aufführung kommen und die am Donnerstag vorgestellten Ansätze hörten sich alle durchaus vielversprechend an. Dabei zeigt die Themenauswahl, die sich in verschiedenen Projekten mit Körperlichkeit, Generationsbeziehungen und der Ergründung von Geschlechterrollen beschäftigt, daß heutige Nachwuchskräfte wieder verstärkt die Subjektivität politisieren. tlb

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