: Hilfe gegen Wohngifte
Wohngifte werden zwar öffentlich viel diskutiert, aber von der Schulmedizin noch zu wenig beachtet. Die Betriebskrankenkassen (BKK) wollen künftig für ihre Versicherten – in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVH) – 80 Prozent der Kosten für die Untersuchung einer Wohnung übernehmen. Wer unter Formaldehyd, Holzschutz- und Lösungsmitteln, Pilzen, Milben oder Asbest leidet, muß die Überprüfung meist selbst bezahlen.
Immerhin hatte die KVH in den vergangenen zwei Jahren in einem nun beendeten Modellversuch die Kosten für die Erstbegehung einer Wohnung durch einen Umwelt-Ingenieur übernommen, wenn eine ärztliche Empfehlung vorlag. In dieser Zeit hat die Umweltambulanz in Hamburg über 1000 Begehungen und fast 700 Messungen durchgeführt und in 557 Fällen eine Sanierung empfohlen.
DAK, Techniker Krankenkasse und Barmer Ersatzkasse bezuschussen bislang eine ärztlich verordnete Giftüberprüfung mit bis zu 500 Mark. Allerdings ist bei den Ersatzkassen die Übernahme der Kosten für die Erstbegehung der Wohnung, rund 200 Mark, nach dem Wegfall der Finanzierung durch die KVH noch ungeklärt. Die AOK konnte gestern dazu nicht Stellung nehmen. sch
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