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Integration wird umgestrickt

■ Druck genügt, dann klappts auch mit der Senatorin

Die Integrationsklassen sind tot, es lebe die Integration. Gestern hat die Bildungsdeputation getagt, und das ist das Resultat. Zwar sei der Modellversuch, nach dem behinderte und nichtbehinderte Kinder gemeinsam zur Schule gingen, ausgelaufen, aber die Erfahrungen sollen den Kindern jetzt gebündelt zugute kommen. Es sollen „Regionalkonferenzen“ eingerichtet werden, die den Bedarf an Förderung für jedes einzelne Kind festlegen sollen. Und: Integrationsklassen sollen wieder möglich sein, hieß es gestern in einer Erklärung des Bildungsressorts. Einzige Voraussetzung: ausreichender Druck. Die Einrichtung einer Integrationsklasse sei dann möglich, hieß es „wenn die Schul- und Elternvertreter einer Region dieses wollen.“

Außerdem beschlossen die Deputierten, daß die bestehenden Integrationsklassen bis Klasse sechs weitergeführt werden sollen. Eine Ausnahme bilden dabei die laufenden Klassen sieben und acht im Schulverbund Lesum. Die dürfen bis zur zehnten Klasse zusammenbleiben.

„Mit Nachdruck“ würde die Integration weiterverfolgt, kommentierte Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs. Die sie nun allerdings nicht mehr auf spezielle Klassen beschränkt, sondern „Entwicklungsaufgabe für alle Schulen.“

J.G.

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