Neue Eintracht im Kammervorstand

■ Angestelltenkammer legt eigenen Gesetzentwurf vor

Nach monatelangen Querelen zwischen den Fraktionen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und der Deutschen Angestelltengewerkschaft (DAG) soll die Angestelltenkammer jetzt wieder ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen und die Interessen ihrer 160.000 Pflichtmitglieder vertreten. Das kündigte gestern der neue Vorstand unter der alten und neuen Präsidentin Irmtraud Gläser (DGB) und dem neuen Vizepräsidenten Hartmut Frensel (DAG) an. Als erstes werde man die Kritik des Landesrechnungshofes am Finanzgebahren der Kammer aufarbeiten. Zudem werde man für den eigenen Entwurf eines Kammergesetzes werben und den Gesetzgeber drängen, daß künftig die Anschriften der Mitglieder mitgeteilt würden, um die Kammerwahlen zu erleichtern.

Im neuen Kammergesetz solle die Stellung des Geschäftsführers gestärkt und die Verantwortlichkeiten klarer verteilt werden. Neue Aufgaben sollten etwa die Vertretung von Gruppen und der ökologischen Interessen der Mitglieder sein. Die Vollversammlung hatte einem Kooperationsvertrag zwischen DAG und DGB zugestimmt, in dem der DAG-Minderheit Vetorecht eingeräumt. DGB-Chefin Ziegert, eine Gegnerin einer solchen Vereinbarung, war aus dem Vorstand abgewählt worden. jof