Foron arbeitet trotz der Pleite zunächst weiter

■ Gesamtvollstreckung bei dem sächsischen Haushaltgerätehersteller eröffnet

Niederschmiedeberg (dpa/ AFP) – FÜr den ostdeutschen Haushaltgerätehersteller Foron ist am Mittwoch die Gesamtvollstreckung – das ostdeutsche Pendant zum Konkurs – eröffnet worden. Der Geschäftsbetrieb wird aber zunächst aufrechterhalten; bei relativ gut gefüllten Auftragsbüchern für die nächsten Monate sei die Weiterproduktion erst mal gesichert, erklärte der Firmensprecher Siegfried Schlottig. Rund ein Drittel der 645 Mitarbeiter des sächsischen Unternehmens, vor allem aus Verwaltung und Forschung, haben allerdings gestern ihre Kündigung erhalten. Die Reduzierung sei notwendig geworden, da die Produktion ab Mai nach Angaben des Konkursverwalters Rechtswalt Wolfgang Tack nicht mehr in vollem Umfang aufrechterhalten wird.

Die Foron Hausgeräte GmbH, die 1992 mit dem weltweit ersten Kühlschrank ohne die Ozonkiller FCKW und FKW mit Unterstützung von Greenpeace Furore machte, hatte am 15. März die Gesamtvollstreckung beantragt. Zuvor war der zunächst als sicher geltende Einstieg des türkischen Konzerns Koç gescheitert. Den Angaben des Unternehmenssprechers zufolge gibt es nun drei neue Kaufinteressenten für den Betrieb. Nähere Angaben machte er nicht.

Einstweilen will Foron an den beiden Standorten Niederschmiedeberg und Schwarzenberg die Produktionspalette von Kühlschränken über Waschmaschinen bis zu Herden und Geschirrspülmaschinen aufrechterhalten. Schlottig bestätigte Berichte, wonach es Änderungen in der Geschäftsführung geben werde.