HEW machen Gutwetter

■ Klimaschutz: Werbung statt Solarenergie

Von wegen prima Klima: Er vermisse, grämt sich Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD), die Akzeptanz in der Bevölkerung für den gemeinnützigen „Hamburger Klimaschutzfonds“. Die meisten Haushalte behielten die Summe, die sie seit Wegfall des Kohlepfennigs sparen, doch lieber für sich, anstatt sie in den Fonds zur Förderung regenerativer Energieformen einzuzahlen. Schuld daran, glaubt der Senator, tragen auch die bösen Medien.

Die hatten Vahrenholt mit seiner „Spende“ für den Fondsals als wortbrüchig geoutet: Die 55.000 Mark, die er vorgeblich als behördlichen „Kohlepfennig“-Jahresbetrag stiftete, hatten ihn, wie berichtet, in Wahrheit keinen Pfennig gekostet. Sie entstammten einem Etat zur „Zuwendung regenerativer Energien“. Doch die Rüge der Unglaubwürdigkeit gilt nicht nur dem Umweltsenator: Die HEW, die großmütig 350.000 Mark „zur Verfügung“ stellten, auf daß alle privaten Stromkunden angeschrieben würden, rechnen diese Kosten keineswegs über den ganz normalen Werbe-Etat ab. Sie lassen den Topf schrumpfen, der laut Kooperationsvertrag zwischen HEW und der Stadt für Alternativ-Energien bestimmt ist. Statt mit den kargen Mitteln (ein Prozent der HEW-Jahreseinnahmen) wirklich nur Solardächer u.ä. zu finanzieren, wird das Geld zu Reklamezwecken verschleudert, geben die HEW freimütig zu. Die Hauptstromverbraucherin Industrie bleibt weiter unbehelligt. H. Haarhoff