Geld für großen Airbus

■ Rüttgers will Rüstung an Bord des geplanten Großraumjets nehmen

Berlin (taz/rtr/AP/AFP) – Das Airbus-Konsortium soll zu einem eigenständigen Unternehmen werden, das ergab die sogenannte Ministerkonferenz der Airbus-Länder Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland am Montag abend auf der Luftschau ILA in Berlin. Damit wollen die Minister Airbus fürs nächste Jahrtausend fit machen.

Die neue Offensive des Luftfahrtkonzerns wird wohl nicht ohne weitere Subventionen abheben. Forschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) kündigte jedenfalls seine Unterstützung für das geplante Großraumflugzeug Airbus 3XX an. Als Bedingung forderte er allerdings eine Beteiligung neuer Partner im Airbus-Konsortium. Außerdem fordert Rüttgers eine stärkere Verflechtung von zivilem und militärischem Flugzeugbau nach US-Vorbild. Nur so könne die europäische Luftfahrtindustrie auf Dauer überleben.

Da dürften ihm die Bemühungen von Manfred Bischoff, Chef der mit 38 Prozent an Airbus beteiligten Daimler-Tochter Dasa, sehr recht sein: Der führte schon vor zwei Wochen Vorgespräche mit Amerikas zweitgrößten Luftkonzern McDonnell Douglas zu einer Beteiligung am A 3XX. Offensichtlich glaubt man auch bei der Dasa, das dem Jumbojet 747 des Marktführers Boeing nur nach dem Prinzip alle gegen einen Konkurrenz zu machen ist. In Rüttgers Sinne jedenfalls könnte Airbus viel von McDonnell lernen, denn den Großteil des Gewinns macht der Konzern mit Kampfflugzeugen.

Währenddessen investiert die Dasa selbst in Kriegstechnik: Zusammen mit der französischen Matra-Gruppe und der British Aerospace will sie den französischen Rüstungskonzern Thompson kaufen. Mit Matra zusammen baut die Dasa bereits den Marschflugkörper Apache. mur