Opern-Intrige II

Es scheint in der Hamburg Oper jemanden zu geben, der eine persönliche Niederlage nicht ehrenhaft tragen kann und alles unternimmt, um dem zukünftigen Intendanten Albin Hänseroth zu schaden. War bei der erfolgreichen Denunziation des designierten Geschäftsführers Kohn die Quelle der Intrige noch nicht direkt auffindbar, so verengt sich der Täterkreis bei der neuesten Schmutzkampagne auf den engeren Leitungskreis des Theaters.

Ende letzter Woche kursierte bei der Lokalpresse und einigen Parteivertretern ein anonymes Schreiben, das Hänseroth anhand unrichtiger Spielpläne unterstellt, er wolle die Oper mit Schließtagen ruinieren. CDU-Abgeordnete Rena Vahlefeld ließ sich prompt brav für diese Kabale einspannen und stellte ein Kleine Anfrage, basierend auf dieser Verleumdung.

Da der anonym verbreitete Spielplan offensichtlich auf einer frühen, unvollständigen Planung Hänseroths beruht, muß der Denunziant Zugang zu dessen Papieren haben. Deswegen will Kultursenatorin Weiss auf der nächsten Aufsichtsratssitzung die amtierende Geschäftsleitung auffordern, „dafür zu sorgen, daß derartige Intrigen sofort aufhören“. Man darf gespannt sein, was diese unternimmt. Till Briegleb