: Opern-Intrige II
Es scheint in der Hamburg Oper jemanden zu geben, der eine persönliche Niederlage nicht ehrenhaft tragen kann und alles unternimmt, um dem zukünftigen Intendanten Albin Hänseroth zu schaden. War bei der erfolgreichen Denunziation des designierten Geschäftsführers Kohn die Quelle der Intrige noch nicht direkt auffindbar, so verengt sich der Täterkreis bei der neuesten Schmutzkampagne auf den engeren Leitungskreis des Theaters.
Ende letzter Woche kursierte bei der Lokalpresse und einigen Parteivertretern ein anonymes Schreiben, das Hänseroth anhand unrichtiger Spielpläne unterstellt, er wolle die Oper mit Schließtagen ruinieren. CDU-Abgeordnete Rena Vahlefeld ließ sich prompt brav für diese Kabale einspannen und stellte ein Kleine Anfrage, basierend auf dieser Verleumdung.
Da der anonym verbreitete Spielplan offensichtlich auf einer frühen, unvollständigen Planung Hänseroths beruht, muß der Denunziant Zugang zu dessen Papieren haben. Deswegen will Kultursenatorin Weiss auf der nächsten Aufsichtsratssitzung die amtierende Geschäftsleitung auffordern, „dafür zu sorgen, daß derartige Intrigen sofort aufhören“. Man darf gespannt sein, was diese unternimmt. Till Briegleb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen