Gelübdebruch als Werbestrategie

Nach der Ölpest vor der walisischen Küste durch den Tanker „Sea Empress“ haben 16 Zisterziensermönche ihr striktes Schweigegebot neu interpretiert. Auf Rat eines Finanzexperten hat sich die Klostergemeinschaft nämlich entschieden, im Regionalfernsehen Spots über die Caldy-Insel zu zeigen, auf der ihr Kloster steht. Die Mönche befürchten, daß nach den Berichten über die Ölpest ihre Einnahmen aus landwirtschaftlicher Produktion bedroht sind. Offenbar seien „Fernsehen und Werbung integrale Bestandteile der heutigen Welt“, sagte Bruder Robert, der Klostervorsteher. Die Agentur, die mit den Werbespots beauftragt wurde, habe noch nicht festgelegt, ob die Mönche selbst ins Bild kommen sollten. „Das müssen die Fernsehleute entscheiden“, befand der Klostervorsteher. „Wir möchten nicht wirklich auftreten.“ Persönlich finde er Marketing und Werbung „etwas langweilig“.Foto: Bonn-Sequenz