Index on Censorship

Zensur hinterläßt Spuren. Und gräbt in neue, unreglementierte Felder nicht selten alte Prägungen ein. Über dieses Phänomen berichten heute Mary Holland für Nordirland und Alexei Simonow für Rußland. In beiden Ländern finden demnächst Wahlen statt, die notgedrungen auch zum Prüfstein dieses Prozesses werden.

Wie Danila Galperowitsch beschreibt, werden sie in Rußland zusätzlich wohl auch etwas über die (Un-)Wirksamkeit westlicher Werbemethoden aussagen. Ob der neue Stil der Kommunistischen Partei Rußlands – Händeschütteln und Lächeln – die Erinnerung an Totalitarismus und Gulag hat verblassen lassen und für einen Wahlsieg über den diskreditierten Präsidenten Jelzin ausreicht, werden wir bald wissen.

Die düsteren Szenarien der alten Herren vom KGB und der jungen Dichterin Alina Wituknowskaja lassen da wenig Optimismus zu. Aber es gibt diese Stimmen. Und das wird eines Tages auch wieder für neue Spuren sorgen. Uta Ruge, London