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BI Dannenberg: Neuer Castor-Transport eine Kampfansage

Hannover (taz) – Als „Kampfansage an die bundesweite Anti- Atom-Bewegung“ wertet die BI Lüchow-Dannenberg die Absicht der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS), im Herbst drei weitere Behälter mit abgebrannten Brennelementen im Zwischenlager Gorleben einzulagern. Durch die Bündelung von einem Castor-Behälter aus Gundremmingen und zwei weiteren aus dem AKW Neckarwestheim zu einem Transport wolle die GNS Kosten senken. „Der politische Preis für ein solches ignorantes und provokantes Unterfangen wird jedoch unbezahlbar“, prophezeite der BI- Sprecher und verwies auf die „Flut von Anrufen, Briefen und Telefaxen“, die bei der BI seit dem letzten Castor-Transport eingehen. „Immer mehr Menschen erklären uns, sie würden beim nächsten Mal mit dabeisein, und sich gegen den Castor querstellen“, sagte Ehmke.

Überrascht und verärgert reagierte gestern das niedersächsische Innenministerium auf die Transportankündigung der GNS. „Von sich aus im Alleingang kann die Gesellschaft für Nuklear-Service keinen Transporttermin festlegen, sie muß erst einmal mit uns über einen Termin verhandeln“, sagte der Ministeriumssprecher.

Für einen Sammeltransport von drei Behältern fehlten noch die technischen Voraussetzungen, dazu müsse möglicherweise erst die Castor-Umladestation in Dannenberg umgebaut werden. Außerdem sei vor einem Sammeltransport zu prüfen, welcher Strahlenbelastung dann die begleitende Polizei ausgesetzt sei. Offen sei weiterhin auch die Frage, wer letztlich die Kosten der Polizeibegleitung bezahle. Für die jetzt angekündigten Transporte aus Gundremmingen und Neckarwestheim bestehe außerdem keinerlei Notwendigkeit. Die abgebrannten Brennelemente von dort könnten weiterhin an den Kraftwerksstandorten gelagert werden. Jürgen Voges

Foto: Signum

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