Zur Person
: Die Absteiger

■ Pleite mit Erfolgen des TuS Walle

Ihre Firma BSI hatten sie eigentlich gegründet, um bei anderen Geld zu sammeln. Jetzt werden sie selber zur Kasse gebeten: Claus Dittbrenner (SPD), seit einem Jahr stellvertretender Bürgerschaftspräsident, und sein Parlamentskollege Jens Eckhoff (CDU). Beide gehören zu den sechs Gesellschaftern der Vermarktungsgesellschaft BSI, die in den vergangenen Jahren die Sponsorengelder für die sportlichen Erfolge der Handball-Frauen des TuS Walle besorgt hatte. Am Mittwoch mußte die BSI Konkurs anmelden. Auf 200.000 bis 300.000 Mark schätzen die Gesellschafter selber den entstandenen Schaden, einen kleineren Teil davon werden auch Eckhoff und Dittbrenner zahlen müssen.

Dieser Verlust schmerzt Eckhoff allerdings weniger als die persönlichen Vorwürfe, die mit der Pleite kamen. „Es ist schon bitter, wenn man so viel Zeit und Geld investiert und dann noch die Prügel bekommt“, klagt er in Richtung TuS-Walle-Vereinsvorstand. Der hatte den rein ehrenamtlich tätigen Eckhoff als Vereinsmanager sang- und klanglos abgesetzt.

Auch innerhalb der CDU ist mit der BSI-Pleite die vielversprechende Karriere des erst 30 Jahre alten Jens Eckhoff jetzt erstmal beendet. „Meine freie Zeit sitze ich jetzt im Untersuchungsausschuß ab“, sagt Eckhoff selbstironisch. Parteiämter hat er außer dem Vorsitz bei der Bremer Jungen Union nicht mehr. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Parteichef Bernd Neumann von seinem einstigen Zögling und engen Mitarbeiter Eckhoff distanziert. Der eigenwillige JU-Vorsitzende hatte es abgelehnt, der CDU als Landesgeschäftsführer zu dienen, ohne dabei das Recht auf eigenständige politische Stellungnahmen zu bekommen. Neumann befürchtete einen „Geißler-Effekt“ und strich Eckhoff von seiner Liste.

Der CDU-Politiker will sich jetzt auf eine berufliche Zukunft außerhalb der Politik konzentrieren. „Ich habe gerade ein Gewerbe angemeldet“, sagt er. Die Firma heißt „Hanseatische Consulting“, Sportmarketing und „irgendwas im Baubereich“ schweben Eckhoff als Geschäftsfelder vor.

Seine Zeit beim TuS Walle will der einstige Handball-Manager trotz des bitteren Endes auch in positiver Erinnerung behalten. „Was bleibt, ist das freundschaftliche Verhältnis zu vielen Spielerinnen“, sagt er, „und das zählt doch am Ende mehr als der kurzfristige Erfolg.“

Eckhoffs BSI- und Parlamentskollege Claus Dittbrenner hat von dem Konkurs keinen Karriereknick mehr zu befürchten. Den hat er mit dem Abtritt als SPD-Fraktionsvorsitzender bereits hinter sich. Außerdem hatte er sich in der Öffentlichkeit mit seiner Beteiligung am Walle-Sponsoring weit vorsichtiger verhalten als Eckhoff. Ase