: Für eine moderne Schule
■ Flexible LehrerInnen sollen pädagogisch arbeiten
Der 45-Minuten-Takt Stoffvermittlung ist eine Lehrform des 19. Jahrhunderts, darin sind sich die schulpolitische Sprecherin der SPD, Ulrike Hövelmann, und der GEW-Sprecher Heiko Gosch einig. Anstatt die Lehrer durch eine Erhöhung der Pflichtstundenzahl zu verärgern, sollte deshalb mit ihnen gemeinsam die Flexibilisierung der Arbeitszeit beraten werden. Derzeit, so erklärte der zuständige Referent aus dem Bildungsressort, Piet Spieß, würden die Lehrer belohnt, die „nur ihrer Kernverpflichtung Unterricht nachkommen“. An sieben Schulen im Land wird über Flexibilisierung nachgedacht.
Am Schulzentrum Drebberstraße (Sek I) ist „der Gong bereits abgeschafft“, die LehrerInnen einer Jahrgangsstufe überlegen im Team, wie sie die Zeit nutzen. Den Modellen soll die 38,5 Stunden-Woche zugrunde liegen, aber über das gesamte Jahr gerechnet (abzüglich 30 Urlaubstage), meinte Gosch.
Bis Ende 1997 müssen Ergebnisse vorliegen, das steht in dem Vertrag zwischen Behörde und GEW. Eine ganz neue Schule erhofft sich Hövelmann von den Modellen, gleichzeitig „erhebliche Effizienzsteigerung und eine spürbare Entlastung des Haushalts“ will Spieß erreichen. K.W.
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