Mittelständische Gründer werden angelockt

■ Mit Mietnachlaß werden Firmen-Gründer ins ehemalige Brinkmann-Gelände gelockt

Im Kaminsaal des Rathauses wurde am gestrigen Mittwoch ein Kooperationsabkommen von Senator Harmut Perschau und der Georg Simon Grundbesitz Objekt Regensburg KG unterzeichnet. Simon will ein „Gründer- und Gewerbezentrum“ in Woltmershausen auf einem Teilbereich des ehemaligen Brinkmann-Geländes einrichten und lockt „Gründer“ mit preiswerten Einstiegsmieten.

Bereits 1994 hatte Simon ca. 220.000 qm des Betriebsgeländes der Martin Brinkmann AG an der Hermann-Ritter-Straße erworben. Diverse Flächen und Räume in den alten Brinkmann-Gebäuden sind an verschiedene Unternehmen vermietet.

Um die Attraktivität des Geländes zu erhöhen, soll nun ein kleiner Teil der Fläche mit einem modernen Etikett vergeben werden: Als „Gründer- und Gewerbezentrum“ sollen hier produktionsorientiertes Gewerbe, Dienstleistungsbetriebe und sogenannte „Kreative“ Platz finden. Einen besonderen Anreiz sollen die „Einstiegsmieten“ bieten. So zahlen die ExistenzgründerInnen in den ersten beiden Geschäftsjahren lediglich 1/3 bzw. 2/3 der vorgesehenen Gesamtmiete. Erst in der dritten Periode sind die vollständigen Mietkosten zu zahlen.

Der Mietverzicht geht ganz auf Kosten der Simon-KG, versicherte die WfG-Sprecherin Christine Stratmann, „Bremen ist finanziell nicht beteiligt.“ Die WfG vermittle aber hoffnungsvolle Firmengründer an die neue Adresse.

Georg Simon ist seit 1972 mit dem Erwerb, Umbau und der Verwaltung von Industrieanlagen beschäftigt. Schon Ende '96 will er die ersten „Gründer“ begrüßen.

Bremens Senator für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie, Harmut Perschau, begrüßte die Errichtung des Gründer- und Gewerbezentrums als wichtiges Element seiner Existenzgründungs-Offensive. Erfreut zeigte er sich nicht nur über eine vernünftige Nutzung des ehemaligen Brinkmann-Geländes. „Ein destruktiver Umgang mit der Zukunft ist nicht hinnehmbar. Das Gründer- und Gewerbezentrum Woltmershausen soll ein sichtbares Zeichen für die Attraktivität Bremens als Standort für kleine und mittelständische Unternehmen sein.“ Das größte Problem sei, so Perschau, „das Herz über die Hürde zu heben“ und den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. stj