Behörde dementiert

■ Fusion von HfbK und Musikhochschule?

Wenn's ans Sparen geht, denken SPD-PolitikerInnen als erstes meist an Kultur und Wissenschaft. Daß der Senat in den derzeitigen Haushaltssparberatungen überlegt, die Zahl der Hamburger Hochschulen zu reduzieren, ist deshalb kaum verwunderlich. So solle die Hochschule für Musik und Theater mit der Hochschule für bildende Künste (HfbK) zusammengelegt werden, meldete der NDR gestern und berief sich auf ein vertrauliches Papier.

Die Wissenschaftsbehörde dementierte gestern. Es werde lediglich allgemein geprüft, ob Studiengänge zusammenglegt werden können oder dort, wo ein Überangebot an Ausbildungsplätzen bestehe, abgespeckt werden kann, erklärte Behördensprecher Tom Jansen. Er räumte jedoch ein, daß es einen Prüfungsauftrag des Senats gebe, ob eine Zusammenlegung der beiden Hochschulen sinnvoll sei oder nicht.

Für die Präsidentin der Hochschule für bildende Künste, Adrienne Goehler, steht das Ergebnis bereits fest: ziemlich sinnlos. Gerüchte über eine Zusammenlegung habe es schon öfter gegeben, aber nie seien Gespräche darüber mit ihr oder dem Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater geführt worden. In der aktuellen Diskussion um den Studiengang Architektur sieht sie den ersten Schritt, die HfbK soweit zu verschlanken, daß sie mit der Musikhochschule fusioniert werden könnte. Die großen Proteste gegen die Abschaffung des Vollstudiengangs Architektur hätten aber schon bewirkt, daß jetzt die gesamte Architektenausbildung, also auch die der Fachhochschule und der Technischen Uni Harburg überprüft würden. Und diesen offenen Vergleich müsse die Kunsthochschule nicht fürchten, so Goehler.

Patricia Faller