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Ist von Kinderpornographie oder von den neuesten Performancetrends der Selbstverstümmelung die Rede, erleidet manch links und feministisch denkender Mensch unvermutet den Zensuraffekt – ich nehme mich da nicht aus. Um so wichtiger ist es, sich mit den Grundannahmen vertraut zu machen, denen man selbst ohne nachzudenken verhaftet ist.

Der Amerikaner Roger Kimball führt uns in einem wütenden Artikel seine Grundannahmen vor – wenn sie als konservative Polemik daherkommen, machen sie es hoffentlich möglich, zur Formulierung einer eigenen Position zu finden... Den Traditionsrahmen der zeitgenössischen Kunst, innerhalb dessen man sich auf diesem heillos emotionsgeladenen Feld bewegt, stellt der britische Kunsthistoriker Edward Lucie-Smith aus seiner Sicht dar. Und die amerikanische Rechtsanwältin Amy Adler überlegt, warum gerade die Fotografie das Zensurbegehren der amerikanischen Öffentlichkeit so sehr entfacht. Ihr Schluß, daß genau dieses die Werke erst hervorruft, die es zu verbieten trachtet, ist ein interessanter Beitrag zur Wiederkehr des Zensierten. Uta Ruge, London