Stützverbände mit Klebeband

■ 25 Jahre Sport-Projektstudium / Jubiläums-Thema: „Tapen“

Sportreporter kennen sich mit vielen Dingen aus. Abseits, Netzroller oder Touchdown – alles kein Problem. Auch im medizinischen Bereich sind die Berichterstatter topfit: „Nachdem Steffi Graf ihren Tape-Verband angelegt bekommen hat, kann sie ihr Halbfinale ohne Probleme durchspielen“, hört der geneigte Fernsehzuschauer und denkt sich vielleicht: „Klar, ist ja logisch.“ So weit, so gut. Doch zu erklären, was Tapen eigentlich ist, würde sowohl dem Reporter als auch den kopfnickenden TV-Konsumenten ernsthafte Schwierigkeiten bereiten.

Um diese Wissenslücke zu beseitigen, empfiehlt sich kommenden Mittwoch ein Besuch in der Schulturnhalle an der Mollerstraße 2. Dort wird ab 10 Uhr von Sportstudenten während der Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Projektstudium am Fachbereich Sportwissenschaften“ das Tapen der Öffentlichkeit nähergebracht. „Einfach ausgedrückt geht es um Stützverbände mit Klebeband“, erklärt Manfred Wittwer, einer der Initiatoren der Veranstaltung.

Zur Vorsorge oder bei Behandlung leichterer Verletzungen habe sich das Tapen in letzter Zeit bereits bewährt. Nun sei es an der Zeit, diese Behandlungsmethode aus dem „Mysterium der Sportmedizin herauszubekommen“. Zwei Fliegen werden mit einer Klappe geschlagen: Die Sportstudenten können ihre in der Theorie erworbenen Fähigkeiten einmal in der Praxis umsetzen; die Uni öffnet sich auch für Außenstehende – Nicht-Studierende sind ausdrücklich eingeladen.

„Es wird getapet, was getapet werden kann“, verspricht Wittwer. Mehrere Stände laden zum fröhlichen Verarzten ein, damit in Zukunft jeder mitreden kann, wenn die Faßbenders & Co. ihre medizinischen Weisheiten erneut auf die Menschheit loslassen: „Steffi Graf konnte ihr Halbfinale wegen eines Tape-Verbandes doch zu Ende spielen.“ Klar, ist ja irgendwie logisch. Torsten Schlemm