Unterm Strich

Roman Polanski hat sich aus der Produktion seines neuesten Films zurückgezogen. Wie die Pariser Sonntagszeitung Le Journal du Dimanche berichtete, gab Polanski die Pläne zur Fortsetzung der Dreharbeiten zum Film „The Double“ endgültig auf. Drei Wochen zuvor war Hauptdarsteller John Travolta im Streit aus dem Team geschieden. Die beiden beteiligten Filmgesellschaften verklagten Travolta daraufhin mit der Begründung, der Schauspieler habe Polanskis Autorität mit seiner Forderung untergraben, Änderungen am Drehbuch vorzunehmen. Nach Darstellung der Produktionsfirmen war Travolta an einen Vertrag über 17 Millionen Dollar (26 Millionen Mark) gebunden, was seine Anwälte allerdings bestreiten. Dem Bericht der Zeitung zufolge hatte Polanski daraufhin versucht, die Schauspieler Sean Penn, Robert de Niro, Sylvester Stallone, Al Pacino und Steve Martin anstelle von Travolta zu verpflichten. Leider erfolglos. Die weibliche Hauptrolle spielte Isabelle Adjani.

Mit dem Marler Video-Kunstpreis ist am Sonntag die Stuttgarter Künstlerin Katharina Wibmer ausgezeichnet worden. Sie erhielt den undotierten Preis für ihr clowneskes Rollenspiel „Letzte Lockerungen“, das jetzt im ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ ausgestrahlt wird. Für ihr Video „Nicht nur Wasser“ bekam Rotraud Pape einen Sonderpreis und den mit 4.000 Mark dotierten Zusatzpreis des Kölner Fernsehsenders „Kanal 4“.

Das Berliner Renaissance-Theater hat seinem früheren Intendanten Heribert Sasse die bis zum Jahr 2.000 vereinbarte Zusammenarbeit als Regisseur fristlos gekündigt. Das teilte der jetzige Intendant Horst-H. Filohn am Wochenende mit und sprach in diesem Zusammenhang von „Beleidigungen“ Sasses und einem Verhalten, das die „Grenzen des Zumutbaren überschritten“ habe. Sasse, der das 1993 als Staatsbühne geschlossene Berliner Schloßpark-Theater privat leitet, inszenierte zuletzt am Renaissance-Theater das Stück „Bumerang“ von Bernard da Costa. Er zeigte sich in einer ersten Stellungnahme völlig überrascht von der Kündigung und will dagegen Einspruch einlegen. Nach Darstellung Sasses hat es den bei Theaterproben üblichen Ärger zum Beispiel über Umbauarbeiten gegeben. Einen Streit mit Filohn über die Anzahl der Komparserie habe er dadurch beigelegt, daß er sie aus eigener Tasche bezahlt habe. „Es war ansonsten eine schöne Probenzeit und eine wunderbare Arbeit mit den Schauspielern“, betonte Sasse, der sich die Kündigung nur als „Verzweiflungsakt“ eines Intendanten erklären kann, der in anderen Schwierigkeiten sei. „Das Haus hängt mir sehr am Herzen“, betonte Sasse, der das Renaissance-Theater bis 1985 erfolgreich leitete, bevor er als Nachfolger von Boy Gobert Generalintendant der inzwischen aufgelösten Staatlichen Schauspielbühnen mit Schiller- und Schloßpark-Theater wurde.