Gewerbezentrum am Hulsberg

■ Bausenator stellt Entwicklungsplan für das TÜV-Gelände vor

Im vergangenen Jahr ist die KFZ-Zulassungsstelle vom TÜV-Gelände in Hastedt an die Funkschneise nach Hemelingen gezogen. Die Polizei will ihren Fahrzeugpark im nächsten Jahr ebenfalls vom TÜV-Gelände wegverlagern. Die hinterlassenen Gebäude und Flächen sollen aber nicht lange leerstehen. Gestern hat Bausenator Bernt Schulte das Konzept für ein „Gewerbe- und Gründerzentrum Hulsberg“ vorgestellt. Interessenten können sich ab sofort beim Bauressort melden.

In einer Vorstudie hatte die Bremische Gesellschaft überrascht festgestellt, daß es im Bereich Mitte/Östliche Vorstadt 2.000 Gewerbebetriebe gibt. Und jedes Jahr hat ihre Zahl um rund 14 Prozent zugenommen – so jedenfalls ergab es die Auszählung der Einträge in den „Gelben Seiten“ der Telekom. Viele dieser Klein- und Kleinstunternehmen wollen sich nach einer gewissen Anlaufzeit vergrößern. Auf dem TÜV-Gelände sollen sie den Platz dafür finden können.

Im ehemaligen Stadtamt mit seinem einstöckigen Rundbau können ab sofort Büro- oder Ausstellungsflächen gemietet werden. Rund 1.500 Quadratmeter stehen schon zur Verfügung, 4.000 Quadratmeter könnten relativ schnell auf dem 4,5 Hektar großen TÜV-Gelände bereitstehen. Die Bremische bewirbt sich als Projekt- und Entwicklungsträger, die letzte Entscheidung ist darüber jedoch noch nicht gefallen.

Das Mischkonzept, das auch einen Bereich für Neubauwohnungen auf dem seit 1923 existierenden Gewerbestandort vorsieht, finde die Unterstützung der Handels- und Handwerkskammer, sagte Bausenator Schulte gestern. Auch der Beirat Östliche Vorstadt befürwortet die Idee. Streit steht allerdings um den von der Großen Koalition geplanten Ausbau der Georg-Bitter-Straße für den Durchgangsverkehr ins Haus. Während Bausenator Schulte die Bitter-Trasse als ideale Verkehrsanbindung des neuen Gewerbezentrums betrachtet, lehnen alle Beschlüsse des Beirats die neue Straße ab. Auch innerhalb der SPD gibt es noch starke Kritik an der Bitter-Trasse.

Neue innerstädtische Gewerbeflächen werden derzeit auch auf dem Brinkmann-Gelände in Woltmershausen, auf der Plantage in Findorff und an der Kaserne in Grohn erschlossen. Bausenator Schulte sieht darin jedoch „keine Alternative, sondern eine sinnvolle Ergänzung“ zu neuen Gewerbegebieten auf der grünen Wiese. Ase