■ Querspalte
: Ende einer Magd

Ganze vier Wochen hat die Traumehe der Nation gehalten. Weil Deutschlands faulstes Model Verona Feldbusch (26) immer bis mittags schlief und ihn nie bekochte, ließ sich Pop-Produzent und Musik-Millionär Dieter Bohlen (42) ganz schnell wieder scheiden. „Einmal hab' ich ihr gesagt, daß ich gern etwas essen würde“, weinte der blonde Traumboy. „Sie sagte: Dann fahr nach Hittfeld und kauf was. Ich hatte das schlimme Gefühl, mit meinen Sorgen ganz allein zu sein.“ Dabei wäre dieser schreckliche Konflikt so leicht zu lösen gewesen, hätte Dieter Bohlen nur rechtzeitig die neue Steuergesetzgebung der Bundesregierung studiert, die demnächst verabschiedet werden soll. Du kannst doch lesen, Dieter, oder?

Mutti Nolte und Papa Waigel wollten sich wohl die Chance nicht entgehen lassen, die Heerschar ihrer privaten Köchinnen, Kindersitter und Putzhilfen steuerlich absetzen zu können. Fürderhin wird also jeder, der ein Dienstmädchen beschäftigt, mit einem Steuerfreibetrag von stolzen 24.000 Mark jährlich, also 2.000 Mark monatlich, belohnt. Mit einem kleinen feinen Trick können wir dieses langweilige Steuergesetz in eine fulminante feministische Revolution verwandeln, die, so ganz nebenbei, auch Dieter Bohlens Ehe retten würde: Lohn für Hausarbeit!

Nehmen wir die Ehepaare Müller und Schulz. Frau Müller darf natürlich nicht ihren eigenen Ehegespons bekochen, bewaschen und befeudeln, sondern läßt sich von Herrn Schulz als Dienstmädchen anstellen – für 2.000 Mark im Monat. Herr Schulz seinerseits schickt seine holde Gattin als Reinigungskraft zu Müllers – für 2.000 Mark im Monat. Voilà! Ende einer Dienstmagd – bezahlte Hausarbeit für alle! Selbstverständlich gilt dieses Modell auch für das Leasing von Hausmännern. Dieter Bohlen, der in seiner Kindheit tragischerweise in einen Schmalztopp fiel und seitdem überall, wo er steht und geht, Triefpfützen hinterläßt, hat also nach „Blue System“ die zweite Chance seines Lebens: Er läßt sich bei Sabine Christiansen einstellen und lernt endlich Kochen und Aufwischen. Ute Scheub