Klimaopfer Afrika mit Millionen von Toten

■ Neue Gutachten: Seuchen auf dem Vormarsch, auch nach Europa

Genf (taz/rtr/dpa) – Das südliche und das mittlere Afrika werden von der Erwärmung der Erdatmosphäre am stärksten betroffen, so eine Studie des World Wide Fund for Nature (WWF). Dort drohe vermehrt Trockenheit und als Folge der Verödung der Umwelt eine Zunahme der Seuchen, so der WWF gestern in Genf auf der Klimakonferenz. Die afrikanischen Länder stoßen laut WWF nur sieben Prozent der weltweit vom Menschen erzeugten Treibhausgase aus.

In einigen Regionen sind die Klimaveränderungen bereits sichtbar. Im südlichen Afrika sind zum Beispiel die Niederschläge in den vergangenen 20 Jahren stark zurückgegangen. Mit einer Erwärmung sei zu befürchten, daß die Malaria in höhergelegene Gegenden vordringe und Städte wie Nairobi bedrohe. Weltweit könnten dadurch 50 bis 80 Millionen zusätzlicher Malariafälle hervorgerufen werden. Auch Regionen wie Südeuropa wären eventuell betroffen.

Aber auch andere Krankheiten wie das Gelb- oder das Denguefieber würden sich rasant ausbreiten. Krankheitserreger, die von Ratten übertragen werden, würden weiterverbreitet.

Wenn der weltweiten Erwärmung durch Luftverschmutzung nicht Einhalt geboten werde, werde die Temperatur der Ozeane steigen, Eis schmelzen und der Meeresspiegel steigen. In der Folge würde vielen Personen der Lebensraum entzogen. Die Erwärmung der Gewässer würde auch zu Fischvergiftungen führen. Extreme Wetterverhältnisse – Fluten, Stürme, Dürren und Feuer – würden Gesundheit und Leben vieler Frauen, Männer und Kinder in Gefahr bringen.

Nach Ansicht des WWF ist der Bericht eine Mahnung an die Politiker aus 159 Staaten, die derzeit in Genf auf der UN-Klimakonferenz über eine Verringerung des Ausstoßes der Treibhausgase beraten. Nach Meinung der Umweltschützer müsse vor allem die Kohlendioxidbelastung um 20 Prozent verringert werden. rem