Anschlag: Türkisches Vereinsheim ausgebrannt

Bei einem Brandanschlag auf das Vereinsheim der „Türkischen Familienunion“ in Walle ist in der Nacht von Montag auf Dienstag ein 33jähriger Iraner verletzt worden. Der Sachschaden wird auf rund 200.000 Mark geschätzt. Nach Polizeiangaben hatten drei bislang unbekannte schwarzhaarige Männer gegen 3.15 Uhr je ein Molotow-Cocktail in die Vereinsräume in der unteren Etage eines Wohnhauses am Steffensweg geworfen. Der Iraner, der im Vereinsheim aus privaten Gründen übernachtet hatte, erlitt leichte Schnittverletzungen am Fuß und eine Rauchvergiftung. Er wurde in einem Krankenhaus ambulant behandelt.

In Dortmund, Oberhausen und Köln kam es zu ähnlichen Anschlägen. Nach Einschätzung der Ermittler soll damit der Hungerstreik von linken politischen Gefangenen in der Türkei unterstützt werden . Die Bremer Ausländerbeauftrage, Dagmar Lill, verurteilte mit Blick auf den politischen Hintergrund den Anschlag scharf. In einem Rechtsstaat wie Deutschland gebe es ein Gewaltmonopol des Staates, und das sei „gut so“. Lill: „In diesem interkulturellen Land sind alle Menschen zu einem friedlichen Miteinander verpflichtet. Wer sich durch Gewalttaten selber ausgrenzt, muß mit allen strafrechtlichen Mitteln zur Verantwortung gezogen werden.“ L.R./F: Wolff