■ Press-Schlag
: Gestern abend. Fernseher ein.

Gestern abend. Nach Redaktionsschluß. Fernseher ein.

Hahjah. Es war alles leicht.

Hause.

Leben.

Pause.

Knopf Angermann.

Schon schlägt der Puls etwas schneller als normal. Denn es wird angekündigt: die deutsche Mannschaft. Schon heißt es Daumendrücken für den Kran aus Schifferstadt. Er wankt, aber er weicht nicht. Den Bären vom Bellenberg. Er wankt, aber er weicht nicht. Den Kriminalhauptkommissar. Er wankt. Den Bodenpapst, der zum Reitlehrer umgesattelt hat. Er weicht nicht.

Es p-a-s-s-i-e-r-t-e-n Sachen! Diese Leidenschaft der Körper. Im Fliegengewicht ist ja auch noch eine Medaille drin. Ich bitte um Ihr Verständnis: Der Tenor darf nicht siegen.

Der Tenor wankt. Dann weicht er.

Gestern abend. Nach Redaktionsschluß. Passierten plötzlich keine Sachen mehr. Was tut die Jugend der Welt?

Wo kein Sieger mehr aufs Trepple steigt.

Vielleicht: Teilaspekte ins Gesamtbild einfließen lassen. Und die richtigen Schlüsse ziehen. Ich bin nicht hier auf dieser Welt, um Anstecknadeln zu tauschen.

1. Nike, 2. adidas.

In München 1972 wäre es lebenswichtig gewesen, daß der Bär das 14. Gold holt. Es dem Sowjet entstemmt.

In Atlanta war es lebensablenkend. Ob es an der Zeitumstellung liegt?

1. lebensablenkend, 2. lebenswichtig.

Hahjah: Wer anfängt nachzudenken, hat schon verloren.

Gestern abend konnte man noch gar nicht richtig begreifen, was da eigentlich passiert war. Pause. Hause. Leben. Plötzlich ging nichts mehr. War man paralysiert wie Goethes Faust nach einem Schreikrampf.

So. Schon heute aber wird erledigt, was längst erledigt hätte sein sollen: 1. den Balkontisch versiegeln; 2. der Liebsten ein Gedicht schreiben. pu