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Schuhe aus alten Autoreifen

Eine Phantasiereise durch die Ausstellung „Wir sind Kinder einer Welt“  ■ von Nora Nordland, Marlene Stadie und Antonia Trauelsen (alle 11)

„Letzter Aufruf des Personenfluges Deutschland-Bolivien.“ Wir betreten die Flughafenhalle, von der aus in wenigen Minuten das Flugzeug von Deutschland nach Bolivien starten soll. Über uns hängt ein großes Flughafenschild, und daneben sind die Gepäckabgabe und die Paßkontrolle. Wir gehen durch die Paßkontrolle und...

Man sitzt in dem riesigen Bauch der Flugmaschine. „Meine Damen und Herren, wir begrüßen Sie herzlich zu unserem Flug und wollen Sie nun mit den Sicherheitsvorschriften an Bord bekannt machen!“ Nun ergreift der Kapitän das Wort. Er schildert uns die genaue Reiseroute von Berlin aus über die Schweiz, nach Paris, Portugal, quer über den Atlantischen Ozean nach Bolivien.

Das Flugzeug landet und wir steigen in Bolivien aus. Von überall her kommen fremdländische Laute und Rhythmen. Ein Mann zeigt uns, wie man aus alten Autoreifen Schuhe machen kann. Rechts von uns liegt ein kleiner Marktplatz, auf dem Obst, Gemüse, Stoffe, Eßgeschirr und Putzgeräte verkauft werden. Hinter dem Platz liegen ärmliche Häuschen mit bunt angestrichenen Türen und Fensterläden.

Hier in Bolivien sind die Leute arm, die Kinder jedoch wissen sich zu helfen: Aus alten Spülmittelflaschen, Schuhkartons und Flaschendeckeln basteln sie sich ihr Spielzeug. Doch auch aus Holz und Styropor kann man wunderbare Sachen machen. Es gibt tolle Musikinstrumente, z.B. Panflöten und Rasseln aus Holz. Kakteen, Lamas, Menschen, Instrumente und der Diabolo, was soviel wie Teufel bedeutet, begleiten uns zur nächsten Paßkontrolle. Immer wieder wird auf einem Leuchtschild sichtbar: „Letzter Aufruf der Floh Air nach Benin.“

Und los gehts nach Westafrika! Beim Aussteigen empfängt uns eine brüllende Hitze. Rechts von uns ist eine Hütte, vor der zwei Frauen ihre Kleider und Tücher in einem Bach waschen und in der Sonne trocknen lassen. Etwas weiter hinten tragen einige Jungen und Mädchen Körbe und Krüge in ein nahegelegenes Dorf. Hier gibt es wunderbare Tücher und Stoffe in quietschenden Farben oder auch schlicht und einfach schwarz-weiß. Ein Junge grinst uns an und sagt: „E káàbò a won ono dáa dáo.“ Was auf Deutsch heißt: „Herzlich willkommen, Kinder!“

Nun fliegen wir nach Saigon, Vietnam. Kaum sind wir draußen, empfängt uns eine höchst eigenartige Musik. Vor einem Haus steht eine Frau mit einem Sonnenhut. Neben ihr steht ein Fahrrad, das mit neunzehn Säcken beladen ist. Wenn man ins Haus hineingeht, bekommt man ein Gefühl der Trauer und Platzangst. Sechs Paar Schuhe stehen vor dem Bett, und man muß bedenken, daß so viele Leute in dieser Hütte leben müssen. Die Einrichtung besteht aus einem Schrank, einem Tisch, drei Stühlen, einem Bett, einer Truhe und einem Nachttisch.

Wir begegnen einem jungen Verkäufer. Hier gilt die Regel: „Wer verkaufen will, muß lächeln!“ In Vietnam werden die lustigsten, buntesten und phantasievollsten Lampions hergestellt. Die vietnamesischen Kinder betrachten sie als ein schönes Spielzeug.

Unsere Reise ist nun beendet. Sie war sehr interessant, aufregend und phantasievoll! Außerdem danken wir der Museumspädagogin Theresa Betz, die uns sehr geholfen hat, uns zurechtzufinden.

Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee, noch bis 15. September. Vormittags nur Schulklassen, Anmeldung

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