Absturz über Spitzbergen

■ Fast alle Insassen von russischem Jet tot

Moskau (dpa) – Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeuges mit 143 Insassen an Bord über der Nordpolarinsel Spitzbergen sollen gestern fünf Passagiere verletzt geborgen worden sein. Dies meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Nach dem Absturz derTupolew 154 der Fluggesellschaft Wnukowo war zunächst nicht mit Überlebenden gerechnet worden. ITAR-TASS hatte unter Berufung auf das Katastrophenschutz-Ministerium in Moskau gemeldet, alle Passagiere seien tot. Bei ihnen handelte es sich, so Wnukowo Airlines, fast ausnahmslos um russische Bergleute und ihre Familien. Sie wollten zu einem Bergwerk auf der Inselgruppe im äußersten Norden Norwegens, das von der russischen Firma Arctic Ugol betrieben wird. Das Unternehmen hatte die Maschine gechartert. Sie startete gestern um 6.30 Uhr MESZ in Moskau und sollte knapp vier Stunden später in Longyearbyen auf Spitzbergen landen. Kurz vor der Landung verlor der Kontrollturm den Kontakt. Sofort ausgesandte Rettungsteams fanden zwei Stunden später zehn Kilometer östlich des Flughafens das Wrack. Zum Zeitpunkt des Unglücks herrschte schlechtes Wetter. An Bord der Unglücksmaschine waren zwölf Besatzungsmitglieder und 129 Passagiere, darunter Frauen und Kinder. Nach Angaben der Rettungsmannschaften überlebte niemand von ihnen. Die Suche nach Opfern wurde vom schlechten Wetter behindert. Wnukowo Airlines war 1993 nach dem Auseinanderbrechen der staatlichen Aeroflot-Gesellschaft gegründet worden.