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2.500 protestieren gegen Castor-Transport

■ Am Samstag Schienendemontagen, Straßenbarrikaden und Musik

Hannover (taz) – Für Castor- Transporte symbolisch gesperrt haben am Samstag 2.500 wendländische AtomkraftgegnerInnen die von Dannenberg zum Gorlebener Zwischenlager führende Straße. Der Aktionstag unter dem Motto „Wir machen dicht!“, mit dem die BI Lüchow-Dannenberg gegen den im November geplanten Sammeltransport von gleich drei Castor-Behältern nach Gorleben protestierte, begann am Samstag mittag mit einer Kundgebung von knapp 2.000 Castor-GegnerInnen auf dem Dannenberger Marktplatz. Ihren „Protest ohne Grenzen“ setzten die Castor-GegnerInnen anschließend mit einem bunten Strauß von Aktionen fort: vom Kaffeetrinken über Straßentheater bis hin zum Barrikadenbau und zur Schienendemontage reichte die Palette des Protestes, der sich auch gegen die am Mittwoch geplanten Gespräche über den nächsten Gorleben-Transport zwischen Niedersachsens Innenministerium und der Gesellschaft für Nuklear- Service richtete.

Nach einer kurzen Gleisbesetzung in Dannenberg am Samstag mittag demonstrierte der größere Teil der Castor-Gegner auf der von Dannenberg nach Gorleben führenden Straße. Castor-Gegner spielten mit Gartenschlauch und Schaumgummiknüppel „Bullizei“. Es gab Klagemauern, Klangspiele und Flohmarktstände.

Etwa 600 AKW-Gegner beteiligten sich am Samstag nachmittag an einem Spaziergang auf der alten, inzwischen stillgelegten, Bahnstrecke von Dannenberg nach Uelzen, die zuletzt nur noch für Atommülltransporte genutzt wurde. Dabei wurden in der Nähe von Karwitz zwei 10 Meter lange Gleisstücke abgebaut und zu einem großen X-Zeichen geformt. Auch am Gorlebener Zwischenlager selbst errichteten die Demonstranten Barrikaden aus Baumstämmen und Hölzern. Anschließend begann am Zwischenlager ein Anti-Castor-Musikfestival. Zu Fest- oder Ingewahrsamnahmen kam es während des Protesttages nicht. Jürgen Voges

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