Spermiengucken beim Ökobauern

Kopenhagen (dpa) – Zur Attraktion für dänische Bauernfamilien hat sich ein blauer Kleinbus mit eingebautem Testlabor für Spermien von Bauern entwickelt. Wie die Zeitung Berlingske Tidende am Montag meldete, schauen dort häufig komplette Familien vorbei, um Laborantin Kirsten Lunding bei der Auswertung von jeweils unmittelbar zuvor abgegebenen Samenproben des Bauern selbst über die Schulter zu blicken.

Mit der Testreihe auf 250 Höfen soll geklärt werden, ob die Spermienqualität bei Ökobauern besser ist als bei Landwirten, die regelmäßig mit Pflanzen- und Insektengiften zu tun haben.

„Die Leute auf dem Lande haben ein entspannteres Verhältnis zu allen Dingen rund um die Fortpflanzung“, erklärt Lunding die Neugier der Bauernfamilien. Die Laborantin und ihre beiden Kolleginnen lassen Kinder, Ehefrauen sowie die Testpersonen bereitwillig zuschauen, wenn die Bewegungen der angelieferten Samenzellen analysiert und auf Video aufgenommen werden. „Es ist nichts Ungewöhnliches, wenn komplette Familien vor unserem TV-Schirm stehen, um die kleinen Kaulquappen herumflitzen zu sehen“, berichtete Lunding.

Zur Untersuchung der Bewegungsfähigkeit der bäuerlichen Keimzellen darf die abgegebene Probe nicht älter als eine Stunde sein, so daß genau abgesprochen wird, wann der blaue Kleinbus auf dem jeweiligen Hof vorfährt.